Ist Lehm die «nächste grosse Sache»? Sicher ist: Bauen mit Lehm ist eine intelligente, nachhaltige und vielfältig einsetzbare Alternative zum konventionellen Bauen. Neu können sich Bauleute auch in der Schweiz in diesem spannenden Bereich professionell ausbilden.
Lehm als Baustoff - davon haben wahrscheinlich schon viele einmal gehört. Aber Lehm wirft sofort auch Fragen auf: Wie geht das überhaupt? Hält das überhaupt? Was passiert, wenn der Lehm nass wird? Wie setzt man Lehm ein und wo gibt es schon gebaute Beispiele? Was sind die Vor- und Nachteile? Wo findet man den Lehm, den man zum Bauen braucht? Und wie wird er verarbeitet?
Auf alle diese Fragen gibts die Antworten im schweizweit ersten, dreiwöchigen Kompakt-Lehrgang «Bauen mit Lehm» der ibW Höhere Fachschule Südostschweiz in Zusammenarbeit mit der IG Lehm.
Eine intelligente Alternative
Unbestritten ist, dass Bauen mit Lehm eine neue und intelligente Alternative zum konventionellen, oft nicht nachhaltigen Bauen ist: Lehm ist vielerorts verfügbar, sorgt durch die Feuchtigkeitsregulation für ein gesundes Raumklima und reguliert Temperaturschwankungen. Seine extrem günstigen Eigenschaften machen es möglich, dass Lehm ganz ohne Qualitätsverlust in allen Einsatzbereichen mehrfach und vielseitig verwendet und danach auch wieder in den ökologischen Kreislauf zurückgeführt werden kann - ein alter Baustoff, der im Zeichen der Zeit neu entdeckt wird. «Mit Lehm schaffen wir die Bauwende!», lacht ibW-Projektmitarbeiterin Margit Geiger.
Im praxisorientierten Kompaktkurs an der ibW lernen Teilnehmende, Projekte im Lehmbau selbstständig anzustossen und auszuführen. Sie erweitern das bestehende Produkt-Portfolio von Unternehmen in der Baubranche mit dem zukunftsfähigen und vielseitig einsetzbaren, nachhaltigen Bau-Werkstoff. Kurz: Sie können selbstständig mit Lehm arbeiten.
Ein Angebot für alle Bauinteressierten
Der Lehrgang richtet sich an Berufsleute mit einer handwerklichen Ausbildung aus dem Bauhauptgewerbe, Bau, Handwerk, Holzbau, Massivbau, Haustechnik sowie Bauingenieure, Architekt/-innen und Baubiolog/-innen. Für weitere Interessierte aus anderen Berufsrichtungen ist eine Zulassung nach einem persönlichen Aufnahmegespräch «sur dossier» möglich.
Der Lehrgang ist sehr handlungsorientiert aufgebaut und besteht zu 1/3 aus Theorie- und zu 2/3 aus Praxis-Inhalten. «Bauen mit Lehm ist nicht neu, es handelt sich um eine der ältesten Bauweisen», so Margit Geiger, «Lehm hat gerade in der heutigen Zeit sehr viele positiven Eigenschaften. Wir knüpfen an das alte Wissen an und zeigen, wie man Lehm am Bau zeitgemäss anwenden kann.»