Ursi Meyer - dipl. Technikerin HF Bauplanung, Schwerpunkt Innenarchitektur
Ursi Meyer aus Glarus war in ihrem früheren Leben Röntgenfachfrau. In diesem Beruf gibt es kaum Weiterbildungs- und auch wenig Aufstiegsmöglichkeiten. Eine Sackgasse, wie man das auch nennen könnte, und nach zehn Jahren hatte Ursi Meyer genug.
Der Einstieg in den Bauvorkurs war nicht ganz einfach. "Ich hatte null Vorkenntnisse und war die einzige Quereinsteigerin», sagt Ursi Meyer. «Ich musste einen grossen Mehraufwand leisten, um mithalten zu können."
Besonders Spass machen der 30-Jährigen Projekte, die viel mit Praxis zu tun haben. So durfte ihre Klasse eine Künstlerwohnung in Chur gestalten.
Es hatte einen Realitätsbezug, das ist wichtig. Als nächstes gestaltet ihre Klasse das Hotel Krone in Urnäsch AR um, «aber da sind die Bauarbeiten schon weit fortgeschritten und es ist fraglich, inwieweit unsere Inputs noch einfliessen können.»
Im Laufe ihres Lehrgangs wurde das neue Schulgebäude – das alte Rathaus – für die Schule für Gestaltung in Maienfeld fertig gestellt und in Betrieb genommen. «Es ist ein sehr cooles Gebäude, auch wenn es seine Zeit dauerte, bis ich mich zurecht gefunden habe.» Die Nähe zum Technologiezentrum im Bildungszentrum Wald und Holz habe ebenfalls Vorteile – so kann man seine Ideen zeitnah mit den geeigneten Maschinen umsetzen.
Insgesamt beurteilt die 30-Jährige, die in ihrer Freizeit in einem Klub Badminton spielt, den Lehrgang als sehr lehrreich. «Es ist so anders als in meinem ursprünglich gelernten Beruf als Röntgenfachfrau. Ich kann kreativ sein, kein Projekt gleicht dem anderen. Im Spital war alles reglementiert. Was ich aus meinem alten Beruf mitgenommen habe, ist das dreidimensionale Vorstellungsvermögen. Natürlich nimmt auch sonst immer viel aus einer vorangegangenen Lebensphase mit, insbesondere Lebenserfahrung und in meinem Fall auch die Fähigkeit, sich in andere Personen hinein zu versetzen und deren Bedürfnisse zu verstehen. Das hilft mir sehr.»